Loslassen lernen – der Schlüssel zum Glück (Teil 2)

5 Schritte Belastendes hinter sich zu lassen!

In Loslassen lernen – der Schlüssel zum Glück (Teil 1), habe ich die Gründe beleuchtet, warum Loslassen für uns Menschen so schwierig ist. Hier kurz zur Erinnerung die 4 Hauptursachen:

1. Komfortzone: Sicherheit als biologisches Grundbedürfnis des Menschen

2. Gefühle: Gefühle wurden nicht gefühlt und nicht gewürdigt.

3. Angst vom Loslassen, da das Loslassen mit etwas Negativem verbunden wird.

4. Die Menschen in deiner Umgebung, die an der Vergangenheit festhalten.

Loslassen ist daher kein automatischer Prozess, sondern erfordert eine bewusste Entscheidung und Handeln von uns. Loslassen bedeutet die Vergangenheit so, wie sie war zu akzeptieren und zu entscheiden, dass sie dich nicht mehr belasten und beeinflussen soll, sondern du aktiv in die Zukunft schaust. Du beginnst jetzt, deine Geschichte neu zu schreiben.

Loslassen bedeutet, sich anzupassen an eine veränderte Situation. Es bedeutet aktiv und bewusst zu akzeptieren, dass

Dinge, Beziehungen etc. sich nicht so entwickelt haben, wie gewünscht
dir Dinge widerfahren sind, die du nicht wolltest und die schmerzhaft waren
dir das Festhalten an diesen Erinnerungen, noch mehr Leid und Schmerz zufügt
du daran nichts mehr ändern kannst
du entscheiden kannst, wie es von nun an weitergeht.

Wenn wir diesen Prozess nicht bewusst durchlaufen und die notwendigen Schritte nicht gehen, kann es passieren, dass wir auch noch Jahre danach an Vergangenem festhalten und leiden, weil wir Ereignisse im Kopf immer wieder durchgehen und sie damit häufig stärker machen. Die damit verbundenen Gefühle werden so immer wieder reaktiviert, denn unser Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen dem, was gerade tatsächlich  passierte und dem, was wir uns nur in Gedanken vorstellen.

Enttäuschungen und Verletzungen lösen sich nicht einfach in Luft auf und die Zeit heilt leider auch nicht alle Wunden.

5 Schritte, wie loslassen gelingen kann


1. Mach dir bewusst, welche negativen Auswirkungen das Festhalten auf dein Leben hat.

Nimm dir Zeit, darüber nachzudenken und schreibe alles auf, was dir dazu einfällt.

Bedenke dabei sowohl die Konsequenzen für dein Leben, deine Beziehungen zu anderen, deinen Alltag, aber auch die Auswirkungen auf deine Gefühle und dein körperliches und seelisches Wohlbefinden. Eine Liste zu schreiben, führt dir die Konsequenzen glasklar vor Augen und verhindert, dass du dir selbst etwas vormachst.

Notiere dir ebenfalls, was ist dir wichtig ist und wo du hin willst.
Prüfe einmal, warum du bisher noch nichts unternommen hast.
Welchen Vorteil hast du davon?  Schau dir die Gründe noch einmal an, warum loslassen für uns Menschen so schwer ist.
Wo du dich da wieder?

Zu wissen, wo du stehst, eine klare Standortbestimmung, ist wichtig, um deinen Kurs zu bestimmen und zu entscheiden, welche Schritte du unternimmst und wobei du möglicherweise Unterstützung benötigst.

2. Spüre deine Gefühle
Deine Gefühle zuzulassen und zu spüren, ist ein wichtiger Schritt, um Loslassen zu können und gleichzeitig eine Herausforderung. Gefühle können sehr stark sein, so stark, dass du meinst, du kannst sie nicht aushalten.

Da Gefühle im Körper gefühlt werden, lösen sie immer auch eine körperliche Reaktion aus, die möglicherweise sehr heftig und unangenehm sein kann (z. B. Herzrasen, Schweißausbrüche, Atemnot, Panikattacken).

Aus diesem Grund wollen viele Menschen ihre Gefühle nicht fühlen. Es macht ihnen Angst und sie nutzen daher alle möglichen Ablenkungen (Essen, Trinken, Rauchen, Fernsehen etc.), um nicht fühlen zu müssen.

Es gibt Gefühle, die sich nicht gut anfühlen. Alle Gefühle haben jedoch ihre Berechtigung und tun in erster Linie eins: sie liefern dir wichtige Informationen. Sie sind dein Instrumentenbrett, dass es dir ermöglicht, Kurskorrekturen vorzunehmen.

Das funktioniert natürlich nur, wenn du sie spürst. Wenn das Öllämpchen in deinem Auto aufleuchtet, klebst du es ja auch nicht zu, weil es dich stört. (Hoffentlich!) Aber mit unseren Gefühlen gehen wir so um und wundern uns dann, wie wir dahin gekommen sind, wo wir sind.

3. Mach dir bewusst, welche positiven Auswirkungen das Loslassen auf dein Leben hat
Schreib dir hierzu ebenfalls eine Liste und notiere alles, was dir dazu einfällt. Was gewinnst du an Lebensqualität, Freiheit, Wohlbefinden und neuen Perspektiven. Wie könnte dein Leben aussehen, wenn du den alten Ballast über Bord wirfst?

Vergleiche die Punkte auf dieser Liste mit den Punkten auf der Liste deiner Ziele aus Punkt. Prüfe noch einmal, warum du bisher noch nichts unternommen hast.
Was gewinnst du, wenn du weiter festhältst? Wenn du an einem Verhalten, einer Beziehung, Denkmustern festhältst, die du als für uns schädlich erkannt haben, gibt es immer noch einen Unbewussten Teil in dir, der irgendeinen Vorteil sieht. Dann willst du gar nicht wirklich loslassen, obwohl du es nach außen und gegenüber dir selbst immer wieder beteuerst. (z. B. kann vergangenes Leid, immer wieder als Rechtfertigung herangezogen werden, wenn etwas in der Gegenwart nicht so gut läuft oder um bestimmte Dinge zu vermeiden. Oder wir erfahren Sympathie, Mitleide und Rücksichtnahme von anderen.)

4. Triff eine bewusste Entscheidung loszulassen
Wenn du dich bewusst dafür entschieden hast, loszulassen, kannst du deine Gedanken selbst stoppen, wenn sie wieder zu dem Erlebnis hinwandern. Du kannst nicht verhindern, dass bestimmte Gedanken auftauchen, aber du kannst sehr wohl verhindern in einen Dialog mit ihnen einzusteigen.
Wenn der Gedanke an ein Ereignis wiederauftaucht und du ihn bewusst wahrnimmst, kannst du innerlich oder auch laut STOP sagen.  Nimm einen langsamen, tiefen Atemzug, halte den Atem kurz an und lass ihn dann langsam durch den Mund ausströmen.
Lass die Gedanken mit dem ausströmenden Atem bewusst los. Wiederhole das einige Male.

Loslassen lernen ist ein Prozess. Es geschieht in kleinen Schritten. Wenn du dranbleibst, werden die Gedanken an das Erlebnis und damit auch die Gefühle immer mehr verblassen. 

5. Fokussiere deine Aufmerksamkeit auf etwas Positives

Wir sind dort, wo unserer Aufmerksamkeit ist und stärken das, worüber wir permanent nachdenken. Ist das vorwiegend negativ, tut uns das nicht gut.
Daher ist es hilfreich, dass du dir bewusst, ein paar Ereignisse, Menschen ins Gedächtnis rufst, die in dir positive Erinnerungen und Gefühle wachrufen. Diese solltest du parat haben, wenn Gedanken an etwas Belastendes auftauchen. Hilfreich sind auch wohltuende Rituale z. B. ein entspannendes Bad, eine Massage, ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur oder was auch dir gut tut.
Ertappst du dich wieder beim Grübeln an ein negatives Erlebnis, richte deine Aufmerksamkeit bewusst auf etwas Positives und mache aktiv etwas anderes.

Sich von vergangenen Verletzungen zu verabschieden, ist ein Prozess, der aktiv angegangen werden muss und der eine bewusste Entscheidung und Handeln erfordert. Neben Mut erfordert dieser Weg Geduld und den liebevollen Umgang mit sich selbst. Ungeduldig zu werden und sich selbst zu kritisieren, schadet mehr als es nutzt.

In manchen Fällen ist es hilfreich, sich professionelle Unterstützung durch eine/n Therapeuten/in zu holen. Wie gesagt, können Gefühle sehr stark werden und große Ängste bzw. körperliche Reaktionen hervorrufen.
Hypnose ist hier eine sanfte und wirkungsvolle Methode tiefsitzende Ängste und Gefühle in unserem Unterbewusstsein auszulösen. Darüber hinaus ist sie geeignet unbewusste Motive aufzuspüren, die verhindern, dass du loslassen kannst.
Falls du das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiter kommst, kontaktiere mich gerne.


Anne Lissmann

Heilpraktikerin für Psychotherapie – Hypnosetherapeutin – Rapid Transformational Therapist

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